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Großbrand eines landwirtschaftlichen Objektes

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Einsatzart: B4, Scheunen- oder Schuppenbrand

Am Sonntag 29. November wurden die Mitglieder der Feuerwehr Wolfsgraben um 2:34 Uhr zu einem Großbrand der Einsatzstufe B3 alarmiert: im Wirtschaftstrakt eines landwirtschaftlichen Anwesens war ein heftiger Brand ausgebrochen, der Himmel über Wolfsgraben war glutrot erleuchtet. Bereits auf der Anfahrt entschied der Einsatzleiter die Alarmstufe auf die höchste B4 zu erhöhen. Dadurch wurden zusätzlich zu den bereits anrückenden Wehren Irenental, Pressbaum, Purkersdorf und Tullnerbach Einsatzkräfte aus Breitenfurt und Laab im Walde aus ihrem Schlaf gerissen.

Eine direkte Zufahrt zum Brandobjekt auf einer Anhöhe war aufgrund der Gegebenheiten und der Notwendigkeit des Freihaltens einer Aufstellfläche für Leiter Breitenfurt nicht möglich, die Fahrzeuge wurden daher entlang der Hauptstraße positioniert. Die Wasserversorgung für den Erstschlag war rasch aufgebaut, es galt vorrangig den direkt angrenzenden Wohnbereich zu schützen und – unterstützt durch freiwillige Helferinnen und Helfer - Tiere in Sicherheit zu bringen.

Eine verletzte Person wurde zeitgleich von Rettungskräften erstversorgt und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.

Nach und nach wurden in Summe mehrere Kilometer Schlauchleitungen verlegt, so dass mit Atemschutztrupps an allen Seiten des Gebäudes angegriffen werden konnte.

Im Innenangriff und an mehreren Stellen des Daches wurden Öffnungen in die Dachhaut vorgenommen. Die Drehleiter Breitenfurt unterstützte diese Tätigkeiten, danach wurde zusätzlich von oben gelöscht und das Objekt beleuchtet. Im Bereich des Heustadels begann der Dachstuhl nach und nach einzustürzen, das gelagerte Heu stand im Vollbrand und begrub zwei PKW und eine Kleintraktor unter sich, welche vollständig ausbrannten.

Nach ersten Erfolgen in der Brandbekämpfung wurde begonnen mit einem Bagger der Firma Bau & Erdbewegung Braunias Heu und andere Gebäudeteile auf der angrenzenden Wiese auszubreiten und dort abzulöschen. Aufgrund der akuten Einsturzgefahr wurden auch Bereiche des verbrannten Dachstuhles abgetragen.

Eine Wohnung im Obergeschoß des Hauses konnte komplett, eine weitere nur teilweise erhalten werden, in den Räumen des Untergeschoßes kam es durch das eingesetzte Löschwasser zu Wassereintritten.

Gegen 9 Uhr vormittags konnte der Einsatzleiter „Brand aus“ geben, alle Feuerwehren - ausgenommen die örtliche zuständige - begannen abzubauen und rückten nach und nach ab. Da seitens der Behörde eine Untersuchung durch Ermittler des Bundes- und Landeskriminalamtes angeordnet worden war, mussten die Aufräumarbeiten bis zum Abschluss deren Ermittlungen gestoppt werden. Bei diesen wurden die Beamten der Brandermittlung durch Bagger und Feuerwehrmitglieder unterstützt.

Nach dem Ermittlungsende wurden Heu- und Abbruchteile nochmals mit dem Bagger umgearbeitet und weitere Glutnester gelöscht. Der restliche noch stehende Dachstuhl wurde mit Bagger und einem Kran kontrolliert zum Einsturz gebracht.

Nach einer endgültigen Kontrolle der Brandherde rückte die Feuerwehr Wolfsgraben kurz nach 14 Uhr ab und führte notwenige Reinigungsarbeiten an Schläuchen und eingesetzten Gerätschaften vor.

Auf Ersuchen der Tierbesitzer wurden danach diese wegen einer schadhaft gewordenen Pumpe mit Trinkwasser versorgt.

Im Einsatz standen die Feuerwehren Wolfsgraben, Breitenfurt, Irenental, Laab im Walde, Pressbaum, Purkersdorf und Tullnerbach mit 124 Mitgliedern, die in insgesamt 29 Fahrzeugen angerückt waren. Desweitern vor Ort waren Rettungskräfte und Beamte der Polizei, auch Bürgermeisterin Bock machte sich ein Bild der Lage.

Presseaussendung vom 30.11. 08:54 Uhr der LPD Niederösterreich: (Link)

Brand im Bezirk St. Pölten Land

Ein 30-Jähriger und ein 29-Jähriger aus dem Bezirk St. Pölten Land dürften am 29. November 2020, gegen 00.30 Uhr, im Gemeindegebiet von Wolfsgraben versucht haben, einen in einer Lagerhalle befindlichen Ofen zu entzünden. Dabei soll der 29-Jährige, da der Ofen nicht ordentlich gebrannt habe, Benzin in diesen geschüttet haben. Es sei in weiterer Folge zu einer Stichflamme gekommen, wobei der 30-Jährige verletzt worden sei. Weiters habe der 30-Jährige noch versucht den Benzinkanister, welcher bereits ebenfalls brannte, in Freie zu bringen, wobei er sich ebenfalls Verletzungen im Beinbereich zugezogen habe. Anschließend habe er noch die Hausbewohner des an die Lagerhalle grenzenden Mehrparteienhauses über den Brand in Kenntnis gesetzt und mit diesen die Einsatzkräfte alarmiert. Nach der Versorgung durch die Rettungskräfte vor Ort wurde der 30-Jährige in das Universitätsklinikum St. Pölten und nach einer dort erfolgten Operation in das Wiener Allgemeine Krankenhaus verbracht. Bei den Löscharbeiten waren insgesamt 7 Feuerwehren mit 29 Fahrzeugen und 120 Mann im Einsatz. Es entstand ein Schaden in bislang unbekannter Höhe. Ein bei dem 29-Jährigen durchgeführter Alkotest ergab einen Wert von rund 2 Promille. Die Erhebungen zur Brandursachenermittlung wurden durch einen Bezirksbrandermittler und das Landeskriminalamt in Zusammenarbeit mit Bediensteten des Bundeskriminalamtes am 29. November 2020 durchgeführt.


  • Einsatzbeginn: 29.11.2020 02:33
  • Einsatzende: 29.11.2020 13:04
  • Einsatzleiter: ABI Christian Lautner
  • Mannschaftsstärke: 124
3012 Wolfsgraben, Hauptstraße
Der Anfahrtsweg betrug ca. ---
  • Sirene, Funkmeldeempfänger, SMS

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